"Anforderungen ändern sich ständig"

Bernd Knepper bietet in der Limeshainer Verwaltung Beratungen zu den Themen Rente und Versicherungen an. Beratung zur Rente, zu Versicherungen und Auskünfte zum Schwerbehindertenrecht (SGB IX) – all das kann ab sofort bei der Gemeinde Limeshain in Anspruch genommen werden: Dort hilft Bernd Knepper jeden letzten Dienstag im Monat Antragstellern, die Hilfe beim Ausfüllen von Dokumenten benötigen und Fragen zu diesen speziellen Themen haben.
07.03.19 / Gemeinde Limeshain

Monika Imhof, in der Verwaltung zuständig für die Belange der Senioren, hat das Angebot organisiert. Es gehöre zum Service einer Verwaltung dazu, sagt sie. „Die Leute werden älter, die entsprechenden Fragen sind da.“ Sie habe sich eingehend in anderen Kommunen informiert und mit Knepper Kontakt aufgenommen, der sich für die kostenlosen Beratungsstunden im Rathaus in Himbach gerne bereit erklärt habe. Der 64-Jährige war als Lohnbuchhalter und in einer Gewerkschaft tätig, engagierte sich als Arbeitnehmervertreter und Vertrauensperson für Schwerbehinderte sowie in der Erwachsenenbildung und bei der Berufsgenossenschaft. Seine Erfahrungen bringt er bereits in Düdelsheim bei Beratungsterminen ein.

Seine Klienten sind Menschen, die in absehbarer Zeit einen Rentenantrag stellen wollen oder Menschen mit Behinderung, die sich um eine Teilerwerbsminderungsrente bemühen. Er berät Ratsuchende, die wissen wollen, wann sie frühestens Rente beantragen können. „Ich bin aber kein Rentenberater, sondern Versichertenberater“, betont Knepper. Er habe keinen Zugriff auf das Rentensystem, könne keine Zahlen nennen, sondern nur in Prozenten berechnen, wie hoch die Rente sei. Aber er füllt mit dem Antragsteller die Formulare aus, fragt nach den notwendigen Unterlagen, schaut nach Lücken bei den Angaben und Fehlzeiten, die noch durch zu erbringende Unterlagen ergänzt werden müssen, damit der Antrag an die Deutsche Rentenversicherung geschickt und dort problemlos bearbeitet werden kann.

Häufig würden Fragen zur Hinterbliebenrente gestellt, berichtet er von einem weiteren Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit. Waisen- oder Halbwaisenrente stehe ebenfalls auf seiner Agenda. Auch das Schwerbehindertenrecht gehört zu seinen Aufgaben. Menschen, die wegen ihrer Krankheit entlassen würden, wenden sich an ihn, suchen Informationen, welchen Grad der Behinderung sie beantragen können. Nachteilsausgleiche, mehr Urlaub, Kündigungsschutz, Anträge für besondere Arbeitsmittel gehörten in dem Fall dazu. Auch auf dieen Gebieten hat Knepper die richtigen Antworten und kann bei der Antragstellung helfen.

Knapp 2400 Versichertenberater gibt es in Deutschland. Einmal im Jahr nimmt Knepper an Schulungen teil. Die Teilnahme sei zwar freiwillig. „Gesetze, Vorschriften und Anforderungen ändern sich in dem Bereich aber ständig. Ich will oder vielmehr muss doch auf dem Laufenden sein, wenn ich anderen Menschen helfen möchte.“

Wer als Versichertenberater tätig werden will, sollte einen gewerkschaftlichen Hintergrund haben, berichtet er über die Voraussetzungen. Kurioses habe er bislang nicht erlebt. Einmal allerdings wollte eine Frau genau wissen, wer er sei, seine Ausweise sehen. Das sei bei einem Hausbesuch geschehen. Denn Knepper kommt auch zu den Ratsuchenden nach Hause, natürlich nur nach Termin. Die Dame sei skeptisch gewesen, und das habe er ihr auch nicht übelgenommen, im Gegenteil, sagt er. Immerhin gehe es um private und vertrauliche Daten.

Die nächsten Termine in der Limeshainer Verwaltung sind am 26. März, 30. April, 28. Mai und 25. Juni, jeweils zwischen 14.00 und 15.30 Uhr. Ein Beratungstermin kann unter der Telefon-Nr. (0 60 48) 96 11-37 vereinbart werden.