Alte Apfelsorte „Himbacher Grüne“ in Hainchen entdeckt

Kaum angefangen und schon fündig geworden. Pomologe Werner Nussbaum und sein Team von den Streuobstfreunden Schöneck Liane Krische, Peter Schmidt-Wilbert und Matthias Aevermann stießen im Rahmen ihrer Erfassung der Streuobstbestände in der Gemeinde Limeshain auf einem Grundstück in Hainchen auf den „Himbacher Grünen“. Diese uralte lokale Apfelsorte steht mittlerweile auf der Roten Liste der in Deutschland gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen.
05.09.23 / Gemeinde Limeshain

Bei dieser mehrtägigen Aktion wird nicht allein der Bestand von Apfel- und Birnbäumen notiert. Vielmehr geht es den Experten vor allem auch um die Bestimmung der Sorten. Denn die Gemeinde plant für die interkommunale Landesgartenschau 2027 Oberhessen einen Streuobstlehrpfad. Ziel ist, die Bedeutung dieser erhaltenswerten Flächen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und die Bürger und Bürgerinnen für dieses Thema zu sensibilisieren, erklärte Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig, der sich bei den Fachleuten vor Ort über deren Vorgehensweise erkundigte. Die hatten im Vorfeld Luftbildaufnahmen mit den Gemarkungsgrenzen erhalten, um zu erkennen, wo Streuobstbäume in der Gemeinde zu finden sind. Nun würden in den nächsten Tagen auf den freizugänglichen Flächen die Apfel- oder Birnensorten bestimmt, wenn die Grundstückseigentümer oder -besitzerinnen zuvor keine Einwände zum Betreten der Flächen erhoben haben. Ein Vorteil für die Besitzer der Flächen ist, dass Sie erfahren, welche Apfel- oder Birnensorten auf ihren Grundstücken stehen. Finde er eine seltene Sorte oder einen Baum, der keine Früchte mehr trägt, vor, werde der Baum mit einer Edelstahlplakette versehen, erklärte Nussbaum. Diese Prozedur sei für den Baum absolut unbedenklich. Eingezäunte Grundstücke werden nicht betreten und die dort stehenden Bäume auch nicht bestimmt. Nussbaum hoffte darauf, während der Erfassung weitere alte Sorten zu entdecken. Denn gerade alte Obstsorten seien von hohem Wert. Unter anderem seien sie wesentlich robuster als neue Züchtungen. Ludwig wünschte sich, dass möglichst viele Besitzer von Streuobstbeständen in der Gemeinde die Sortenbestimmung unterstützen.