Aus Büdinger Brunnen fließen jährlich 100 000 Kubikmeter Wasser nach Limeshain

"Es läuft", stellten Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig und sein Amtskollege aus Büdingen, Erich Spamer, erfreut fest. Bei einem Ortstermin im Hochbehälter oberhalb von Himbach überzeugten sie sich zusammen mit Vertretern der Stadtwerke Büdingen und des Limeshainer Bauhofs vom Resultat der kommunalen Zusammenarbeit.
20.08.18 / Gemeinde Limeshain

Seit Juli werden täglich rund 300 Kubikmeter Wasser vom Brunnen Krebsbachtal, der zwischen den Büdinger Stadtteilen Eckartshausen und Calbach liegt, in den Hochbehälter gepumpt, um es dort mit dem Limeshainer Trinkwasser zu mischen. Bis zu 100 000 Kubikmeter jährlich sollen durch die Leitung fließen, erklärte Jochen Heyermann, Betriebsleiter der Stadtwerke Büdingen. "Im Sommer etwas mehr, im Winter etwas weniger. Die Mengen werden am Bedarf ausgerichtet und über die Gemeinde Limeshaine gesteuert."

Die Kooperation soll den Wasserbedarf der prosperierenden Gemeinde Limeshain sichern. Gleichzeitig wird dem Brandschutz für das interkommunale Gewerbegebiet Limes zwischen Büdingen, Limeshain und Hammersbach Rechnung getragen. Für Limeshain eine gute Lösung, weil ein eigener Brunnen einen großen finanziellen Aufwand bedeutete hätte. Auf Büdinger Gebiet herrscht laut Spamer kein Wassermangel. "Wir haben eine hohe Wasserkapazität in unseren Brunnen und könnten sogar zwei Brauereien verkraften", meinte er. "Auf jeden Fall werden wir unser kostbares Gut Wasser nicht nach Frankfurt liefern."

2009 fanden erste Gespräche zwischen der Verwaltung Limeshain und dem Regierungspräsidium Darmstadt statt. Der RP schlug die interkommunale Zusammenarbeit vor. Im Oktober 2011 wurde der Wasserliefervertrag zwischen den beiden Kommunen geschlossen. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre. Doch erst im Herbst 2017 kam der Bescheid vom RP. "Umfangreiche Voruntersuchungen waren erforderlich, die allem die Wasserverfügbarkeit und den Naturschutz betrafen", erklärte Heyermann dazu. Im vergangenen Oktober begannen die Bauarbeiten. Bei der Verlegung der Leitungen wurde laut Ludwig auf ein schonendes Verfahren geachtet, um die landwirtschaftlichen Flächen nicht zu beeinträchtigen. Im Mai und Juni erfolgten Einbauten in die Gebäude des Hochbehälters und Elektroarbeiten. "Im Juli hieß es dann Wasser Marsch", sagte Ludwig, "jetzt kriegen wir sauberes Wasser von Büdingen und brauchen nichts mehr zu tun". Limeshain verfügt über drei Brunnen. "Jetzt haben wir praktisch vier Brunnen dank des Wassers aus Büdingen", so Ludwig. Insgesamt beläuft sich die verkaufte Menge an Wasser in der Gemeinde auf jährlich rund 220 000 bis 240 000 Kubikmeter, fügte Hauptamtsleiter Jürgen Kunkel an. Die Kosten von rund 800 000 Euro für die Maßnahme trägt Limeshain als Auftraggeber. Auch die Nutzungsgebühren werden nach Büdingen überwiesen. Heyermann wies noch einmal auf die Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit hin: "Ohne die Kooperation hätte Limeshain neue Grundwasservorkommen erschließen müssen mit allen Unabwägbarkeiten, die eine solche Maßnahme mit sich bringt. Die Stadtwerke Büdingen hingegen können ihren Brunnen optimal nutzen und betreiben".