Die "Waldentdecker" sind los

Die Gemeinde Limeshain betreibt den ersten kommunalen Waldkindergarten im Wetteraukreis / Sportheim als Domizil umgebaut Im Normalfall hätten die Kinder mit ihren Erzieherinnen bestimmt ein tolles Fest gefeiert. Weil das in Zeiten von Corona nicht möglich ist, unterschied sich die offizielle Einweihung des Waldkindergartens der Gemeinde Limeshain am Georgenwald in Himbach kaum von einem gewöhnlichen Kindergartentag.
02.09.20 / Gemeinde Limeshain

Mit einer Ausnahme, denn zu Besuch kam Bürgermeister Adolf Ludwig mit einem großen Paket im Arm, um den kleinen „Waldentdeckern“ wenigstens ein Geschenk zu überreichen.

Rasch war das bunte Papier zerrissen und das Bild auf dem Paket verriet, dass darin ein Insektenhotel steckte. Das soll bald einen geeigneten Platz in der Nähe des Waldkindergartens finden. Ein passendes Buch gehörte dazu, damit der Nachwuchs nachschauen kann, welche Insekten dort einziehen werden. Gekommen war auch die Leiterin der Kindertagesstätte (Kita) in Hainchen, Ilona Merten-Rack, sie hatte die Handpuppe Wuppi mitgebracht und das passende Buch mit Geschichten über Wuppis Abenteuerreisen.

Ihren ersten Tag am Georgenwald verbrachten die „Waldentdecker“ mit einer Wanderung in Richtung Hochbehälter. Ihrem Besuch berichteten sie von den ersten Abenteuern. Denn unterwegs gab es auf einer Weide Kühe zu bestaunen, die ziemlich munter gewesen seien.

Von Beginn an habe die Waldpädagogik in der Kita „Ein Haus für alle am Kastanienbaum“ in Hainchen einen hohen Stellenwert im Alltag gehabt. An regelmäßigen Waldtagen sei den Kindern das Spielen in und mit der Natur ermöglicht worden. Fachpersonal sei eingestellt worden und schließlich sei seit Ende 2017 eine feste Gruppe täglich in den Wald zum Jagdhaus in Hainchen gegangen, erklärte Merten-Rack. Doch trotz eines Bauwagens sei das Gelände weniger geeignet gewesen. Die Gemeinde, das Personal und die politischen Gremien hätten nach einer dauerhaften Unterkunft gesucht.

Nachdem die Sportgemeinschaft Himbach ihren Spielbetrieb aufgegeben habe, sei mit dem ehemaligen Sportheim am Georgenwald eine Lösung auf Dauer gefunden worden, ergänzte Ludwig. Mitte Mai sei mit einigen Renovierungs- und Umbauarbeiten begonnen worden. Dabei entstanden ein großer Gruppenraum, eine Küche und sanitäre Anlagen für die Kinder und das pädagogische Personal. Das Gebäude bietet nun bei extremen Wetterlagen wie Sturm, Gewitter oder großer Kälte Schutz und Sicherheit.

Da die „Waldentdecker“ nicht umsonst diesen Namen tragen, werden sie die Räume nur zum Mittagessen und in Ausnahmefällen nutzen. Vormittags und nachmittags sind sie mit ihren Erzieherinnen Jennifer Ritter, Anke Richter und Vivian Stahl in der Natur unterwegs und spielen im nahe gelegenen Wald.

Limeshain ist die erste Gemeinde im Wetteraukreis, die mit den „Waldentdeckern“ einen Waldkindergarten in dieser Form als Träger betreibt. Jungen und Mädchen im Alter ab drei Jahren bis zum Schulbeginn werden dort von 7.30 bis 15.30 Uhr betreut. Platz haben die „Waldentdecker“ für 25 Kinder. Zur Zeit sind es 17. Damit hat Limeshain nunmehr vier Kitas und den Waldkindergarten.

Ludwig dankte den politischen Gremien, die an dem Projekt festgehalten hätten. Die waren vertreten durch Franziska Linhart, Vorsitzende des Sozialausschusses, und die Erste Beigeordnete Gudrun Gimplinger. Ein Dank ging auch Bauamtsleiterin Martina Genge, die das Vorhaben begleitet hat. Für den Bauhof, der in die Arbeiten involviert war, stand stellvertretend Jürgen Suck. Neben notwendigen Elektroarbeiten seien die Sanitärräume kindgerecht ausgestattet worden. Der Boden sei erneuert und eine neue Küche eingebaut worden. Die Möbel stammen aus dem Hort. Garderoben und Schrank würden noch geliefert. Die Maler-, Fliesen- und Sanitärarbeiten habe der Bauhof ausgeführt. Die Kosten für die Umgestaltung der Räume zu einer Kindertageseinrichtung mit dem nötigen Standard bezifferte Ludwig auf 40 000 Euro. Die Landesförderung habe 50 Prozent betragen.