Leiterin der Senioren-Dependance Haus Limeshain in den Ruhestand verabschiedet Blanka Benova

Sie habe erst ein bisschen überlegen müssen, sich dann aber doch 2015 für die Übernahme der Leitung der gerade eröffneten Senioren-Dependance Haus Limeshain im Limeshainer Ortsteil Hainchen entschieden, dass unter der Trägerschaft der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ) steht.
11.05.21 / Gemeinde Limeshain

Auslöser für den Wechsel sei ihre Kollegin Edith Jendrisek gewesen, mit der sie zu der Zeit in den APZ in Hanau gearbeitet habe. „Edith wollte nach Limeshain. Ich wollte eigentlich nicht wechseln, habe mich dann aber anders entschieden“, erzählte Blanka Benova anlässlich ihrer Verabschiedung in den Ruhestand, nachdem sie über 35 Jahren in der Altenpflege tätig war. Der fand in der Senioren-Dependance Haus Ronneburg in Hüttengesäß statt. Vertreter der APZ, dem Träger der Senioren-Dependancen, Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig sowie Kolleginnen aus der gemeinsamen Arbeitszeit waren gekommen, um Benova für ihre Verdienste zu würdigen und Erinnerungen auszutauschen. Mit ihr verliere das APZ eine sehr gute Führungskraft, hieß es. Allerdings gönnten ihr auch alle den Wechsel in den Ruhestand. Wegen der Corona-Pandemie fand der Abschied allerdings in einem kleinen Kreis statt.

Benova hatte 1986 im damals noch privat geführten Hanauer Wohnstift ihre Arbeit als Altenpflegerin begonnen und sei dort mit ihren Kolleginnen für zwei Bereiche mit insgesamt rund 80 Bewohnern zuständig gewesen. 1999 sei die Übernahme durch die APZ erfolgt, erzählte Robert Steingrübner, stellvertretender APZ-Geschäftsführer, der APZ-Geschäftsführer Dieter Bien, entschuldigte. In den Jahren 2010 und 2011 habe es erste Signale gegeben, dass die APZ Pläne verfolge, im Ronneburger Hügelland kleinteilige Senioren-Dependancen zu errichten, darunter auch in Hainchen. Für Hainchen sei Benova ein Glücksfall gewesen, führte Steingrübner weiter aus und sprach von einem „Erfolgsmodell“, das schwer zu kopieren sei. Sie habe dort echte Aufbauarbeit geleistet und dabei ihre Mitarbeiter stets mitgenommen. Eigentlich habe Benova schon im vergangenen Jahr in den Ruhestand gehen wollen. Doch dann sei die Corona-Pandemie gekommen und sie sei noch geblieben, um die schwere Situation zu meistern. Und dann sei noch im April die Prüfung der Einrichtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen erfolgt, mit den besten Ergebnissen.

Jetzt gehe Benova in ihren wohlverdienten Ruhestand. „Für Sie ist das schön, für uns ist das traurig“ stellte Steingrübner fest, der anfügte, dass Benova eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt stehe. „Sie wollen Ihre Arbeit machen und nicht repräsentieren“.

Limeshains Bürgermeister Ludwig konnte diesen Worten nur zustimmen. Er dankte Benova für die gute Zusammenarbeit und erinnerte an gemeinsame Veranstaltungen für die Bewohner. So habe die Gemeinde in der Dependance die Bewohner bei bestimmten Anlässen zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Er erinnere sich auch gerne an die Weihnachtsfeier vor Corona mit Karl Oertl, der lustige Geschichten erzählt und kleine Zaubereien vorgeführt habe. Auch eine Markise zum Sonnenschutz sei von der Gemeinde gespendet worden. Einmal mehr betonte er, dass mit der Errichtung der Senioren-Dependance in Hainchen das Ziel der APZ erreicht worden sei. „Nämlich, dass die Bewohner den Kirchturm sehen können“.

Benova war in den 1980er Jahren aus der Tschechoslowakei nach Deutschland gekommen. Die gelernte Krankenschwester, die aus einer Arztfamilie stammt, habe in ihrer neuen Heimat in der Altenpflege arbeiten wollen, und dafür noch drei Jahre Ausbildung dranhängen müssen, um die Anerkennung zu erlangen. Über den Pflegedienst Kremer habe sie den Kontakt zum Wohnstift herstellen können und einen Arbeitsplatz gefunden. Als sie 2015 in Hainchen als Leiterin der Senioren-Dependance begonnen habe, seien zunächst vier Bewohner eingezogen. Längst ist das Haus mit seinen 36 Einzelappartements stets gut belegt. Eingeteilt in Hausgemeinschaften können die Bewohner dort, je nach gesundheitlichem Zustand, noch selbstständig ihren Alltag bestimmen. Da werde der wöchentliche Menüplan gemeinsam besprochen und beim Essenkochen mit angepackt. Auch bei der Wäsche würden die Senioren gerne mithelfen. Und vor der Corona-Pandemie hätten Bewohner den Seniorentreff der AWO Hainchen im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus besucht oder einen Plausch im benachbarten Dorfladen gehalten, der ebenfalls direkt neben der Senioren-Dependance liegt, erzählte Benova. In ihre Fußstapfen als Leiterin tritt nun Edith Jendrisek, bislang stellvertretende Leiterin. Deren Posten übernimmt dann Nadja Kurz.