Offen für jede junge Mutter

Spielzeug liegt verstreut auf dem Boden, mittendrin krabbeln kleine Kinder, auf dem Tisch stehen Becher, daneben Malutensilien und Hefte. Auf der Couch kuschelt eine Mutter mit ihrem Kind, an den Wänden hängen bunte Bilder und ein kleiner Junge mopst sich zielsicher aus dem Schrank eine Dose mit Keksen. Beim Babytreff in den Räumen des Jugendclubs in Himbach geht es munter zu.
06.02.20 / Gemeinde Limeshain

Hier treffen Frauen aus verschiedenen Kulturen, die seit einigen Jahren in der Gemeinde Limeshain mit ihren Familien eine neue Heimat gefunden haben, zusammen. Sie kommen aus Eritrea, Äthiopien, Syrien, Sudan und Somalia und verstehen sich prächtig.

Den Babytreff gibt es bereits seit zwei Jahren, berichtet Tanja Felten. Sie war vor rund acht Jahren für die gemeindliche Jugendarbeit nach Limeshain gekommen. Seit fünf Jahren kümmert sie sich außerdem um die Flüchtlinge in der Großgemeinde. Die staatlich anerkannte Erzieherin begeistert sich für ihren Job und bringt immer neue Ideen mit. So auch für den Babytreff, der donnerstags von neun bis elf Uhr offen für jede junge Mutter ist.

Unterstützung erhält Tanja Felten von Victoria Galic. Die junge Frau aus Limeshain studiert Sozialarbeit und war als Jugendliche bereits in Projekte der Jugendarbeit bei Tanja Felten involviert. Die Mütter des Babytreffs seien selbst sehr aktiv, sagt sie und ist von deren Engagement begeistert. Zurzeit werde ein Heft mit Kochrezepten erstellt, heimische und neue Gerichte werden darin zu finden sein.

Aber auch außerhalb von Wohnung und Küche sind sie aktiv. „Sie nehmen sich gegenseitig an die Hand und helfen sich, um in ihrem neuen Umfeld klarzukommen“, berichtet Galic. Eine Frau aus Syrien, die bereits seit vier Jahren in Limeshain mit ihrer Familie lebt, ist eine der treibenden Kräfte. „Sie geht mit den Neuen durch die Ortsteile, zeigt, wo Geschäfte, Arztpraxen, Apotheke und Spielplätze zu finden sind“, ergänzt Felten.

Einen Besuch des Limeshainer Bürgermeisters Adolf Ludwig nutzten die Frauen jetzt, um einige Anregungen loszuwerden. So möchten sie gerne eine zeitliche Verlängerung des Babytreffs bis zwölf Uhr. Dann könnten einige von ihnen die größeren Kinder mittags auf dem Weg nach Hause gleich noch aus dem Kindergarten abholen und hätten damit nur einen Weg. Ludwig schaut Felten an und nickt. „Das lässt sich bestimmt machen.“

Er weiß die Arbeit von Tanja Felten zu schätzen, die auch mal am späten Abend noch zu erreichen ist, wenn es klemmt. Die Betreuung der Flüchtlinge laufe inzwischen wesentlich besser als zu Beginn der Flüchtlingswelle. „Mit dem Wetteraukreis arbeiten wir richtig gut zusammen. Das soll an dieser Stelle mal gesagt werden“, betont Felten. Regelmäßig tausche man sich auf Fachebene aus, außerdem finden Dienstbesprechungen statt. Wichtig ist ihr aber vor allem die Arbeit vor Ort mit den Menschen aus verschiedenen Ländern.

Schön wäre es, wenn auch deutsche junge Frauen das Angebot des Babytreffs im Jugendclub hinter dem Bauhof in Himbach wahrnehmen würden, ist einer ihrer Wünsche.